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Klimawandel in Städten: Herausforderungen und Chancen

Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf urbane Regionen aus, in denen bereits über 55 % der Weltbevölkerung leben. Bis 2050 wird erwartet, dass 66 % der Menschen in Städten leben werden, wobei in der EU bereits 75 % der Bevölkerung in urbanen Gebieten angesiedelt sind. Dabei emittieren urbane Zentren rund 70% der menschengemachten Treibhausgasemissionen und sind für ca. 60-80 % des globalen Energieverbrauchs verantwortlich. Städte sind aufgrund des "Urban Heat Island"-Effekts besonders anfällig für Klimaveränderungen, wobei sich Temperaturen in Ballungsgebieten stärker erhöhen als in umliegenden Regionen. Dies führt zu verstärkten Hitzewellen, erhöhter Luftverschmutzung und extremen Wetterereignissen, welche die städtische Infrastruktur belasten und die Lebensqualität der Bewohner*innen beeinträchtigen.

Überblick über Folgen des Klimawandels in Städten.

  • Höhere durchschnittliche Temperaturen
  • Mehr heiße Tage und mehr tropische Nächte
  • Früherer Vegetationsbeginn & längere Vegetationsperiode
  • Änderung des Niederschlags noch unklar
  • Änderung der mittleren Windgeschwindigkeit noch unklar
     
     

Klimawandel & Stuttgart

  • Die Anzahl der Sommertage in Stuttgart mit Temperaturen von über 25°C hat sich von 40 (1987) auf 87 (2020) erhöht und damit mehr als verdoppelt.
  • Die Anzahl der Hitzetage mit mehr als 30°C betrug 2020 noch 25 Tage - zum Vergleich: in den 90er Jahren waren es nur ca. 10 Tage.

(Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie)

 

Klimafrühwarnsysteme: Investition in die Zukunft

Daher ist die Investition in Klimafrühwarnsysteme eine effektive Maßnahme, um die Anpassungsfähigkeit und Resilienz der Städte zu stärken. Der "Strategic Foresight Report" der EU von 2023 zeigt, dass jeder Euro, der in diese Systeme investiert wird, einen Rückfluss von 131 Euro bedeuten kann, da Schäden vermieden und die Reaktionsfähigkeit verbessert werden.

 

Grünflächen als Schlüssel zur Klimaresilienz

Grünflächen in städtischen Gebieten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung, indem sie die Lufttemperatur senken und die Lebensqualität erhöhen. Ein "grünes Netz" aus Parks, Alleen und Gewässer bildet einen unverzichtbaren Teil der modernen Stadtplanung, um den Wärmeinseleffekt (Urban Heat Island) zu reduzieren und die Städte klimafreundlicher zu gestalten.

 

Wärmeinseleffekt

Definition: Als Wärmeinseleffekt (UHI, urban heat island) wird das zu beobachtende Phänomen bezeichnet, dass in urbanen Ballungsräumen im Vergleich zur ländlichen Umgebung bodennah höhere Lufttemperaturen auftreten. Als Maß für die Intensität des Wärmeinseleffektes wird die Temperaturdifferenz zwischen der Lufttemperatur in einem Stadtgebiet und der Lufttemperatur in einem im nahen Umfeld der Stadt liegenden unbebauten Gebiet angegeben.

 

Maßnahmen zur Reduzierung der Wärmeinseleffekts:

1. Eine Erhöhung des Grünflächenanteils schafft kühlere Flächen innerhalb der Stadtgebiete, da begrünte Flächen sich weniger stark erwärmen und in den Nachtstunden schneller auskühlen.

2. Das Anlegen von begrünten Dächern und begrünten Fassaden verringert das Aufheizen der städtischen Gebäude.

3. Bauliche Maßnahmen können einen Schattenwurf oder die eine Abschirmung der direkten Sonneneinstrahlung bewirken.

4. Die Verbesserung der Durchlüftung einer Stadt bewirkt einen besseren Abtransport der in den Gebäuden gespeicherten Wärme und verringert den Wärmestau.

5. Die Verringerung der Baudichte und der Bauhöhe bewirkt eine Verbesserung der Durchlüftung, verringert das Aufheizen der Gebäude durch weniger Mehrfachreflexion von Strahlung und verbessert die nächtliche Wärmeabstrahlung.

6. Die Verwendung von stark reflektierenden Oberflächenmaterialien (Cool Colours) insbesondere bei Dächern (weise Dächer) und Straßenbelägen führt dazu das mehr Sonnenstrahlung reflektiert wird und die Bebauung sich weniger stark erwärmt. 

ParKli betrachtet das Monitoring von Grünräumen in der Stadt als Lösungsansatz, um gemeinsam Informationen/Daten zu sammeln, die weiterverarbeitet und ausgewertet werden können. Mehr Informationen zur Monitoring App GreenspaceHack finden Sie hier.

Daten & Klimafolgeanpassungsmaßnahmen